Nach 31 Jahren Volkswanderung Erfahrung und zwei Jahren Präsident der Wandergruppe konnte Stefan Hollenstein auf interessante Entwicklungen zurück schauen. „Früher gab es viele Wanderbewegungen, jedoch sind dies immer noch Gelegenheiten, in Gegenden zu wandern, wo man sonst eher nicht entlanggeht“, führte Hollenstein aus. Dass hierbei der Soziale Aspekt nicht zu kurz kommt, stellt sich schnell heraus. Fast an jedem Wochenende im Jahr findet irgendwo in der Schweiz eine Volkswanderung statt und so treffen sich die Wandersleut immer wieder. Die fünf Kilometer Wanderung ist vor allem bei den etwas älteren Wanderern sehr beliebt. Unter den vielen Teilnehmern aus dem Bodenseeraum, Vorarlberg und der ganzen Schweiz konnte am Sonntag auch ein Besuch aus Australien, der zurzeit in der Umgebung verweilt, bei den Rebsteiner Wandertagen begrüsst werden.
Die 20-Kilometer-Strecke, die von etwa einem Viertel der Wanderer absolviert wurde, führte über den Tratthof beim Kanal, dem Schloss Grünenstein in Balgach, Elmatt, Hub, Schloss Weinstein dem Gisli in Lüchingen wieder zum Ausgangspunkt, dem Progy Rebstein zurück. Leidenschaftliche Wanderer nahmen ihre bevorzugte Strecke schon in den frühen Morgenstunden in Angriff. Sehr gut vertreten waren wie üblich die Wanderfreunde Wichenstein aus Oberriet und die Wandergruppe Goldach.
Zu schön zum Wandern
Wegen dieses herrlichen Wetters kamen zwar nicht so viele Wanderfreunde nach Rebstein wie an früheren Läufen. «Die Beteiligung war dieses Jahr nicht ganz so hoch, wie wir es uns insgeheim erhofft hatten», sagte Stefan Hollenstein, Präsident der Wandergruppe des TV Rebstein. «Wir sind aber trotzdem zufrieden, denn es hätte auch regnen können.» Viele Wanderfreunde haben es wohl vorgezogen, ihre Tätigkeit dem schönen Wetter zuliebe in höhere Regionen zu verlegen. Dafür waren die Nachtbuben präsent: «Wir mussten am Sonntagmorgen einige Wegmarkierungen ersetzen, die in der Nacht mutwillig beschädigt oder ganz entfernt wurden. Ich glaube kaum, dass das Marder oder Füchse waren.»
Doppelt geniessen
Wer vom zackigen Laufen von Hungergefühlen geplagt wurde, konnte sich im Ziel oder unterwegs, zum Beispiel an einer Wanderwurst oder einem Alpsteinmöckli gütlich tun. Dies war in doppelter Hinsicht ein Genuss, zum einen als Appetithäppchen zum zweiten als Dessert, denn ein solches wurde in Form einer traumhaften Aussicht auf das Rheintal offeriert.
Einer, der sich beim Posten Weinstein in Marbach beides schmecken liess war Gino Stieger aus Oberriet. «Ich bin in Rebstein schon zum 31. Mal dabei und sehe immer wieder etwas Neues. Am Samstag war ich mit vielen Vereinskollegen am Davoser Lauf, darum laufe ich diesmal nur die kleine Strecke. Dafür verweile ich etwas länger im Postenbeizli», sagt der Präsident der Wanderfreunde Wichenstein.
Wandern und Verweilen
Dies taten auch viele andere Wanderer, die aus allen Landesteilen und aus dem benachbarten Ausland nach Rebstein gekommen waren, um den Stempel oder eine Erinnerungs-Auszeichnung abzuholen.